Olym­pia-Schieds­rich­ter Robert Schulze:
„Wir kön­nen in Deutsch­land echt stolz auf unse­re Fan­kul­tur sein“

Ohne Schieds­rich­te­rin­nen und Schieds­rich­ter wäre der Hand­ball nicht mög­lich. Um das Enga­ge­ment zu wür­di­gen, ist der 11. Novem­ber 2021 den Unpar­tei­ischen gewid­met: Am „Tag des Schieds­rich­ters“ ste­hen die Män­ner und Frau­en an der Pfei­fe im Mit­tel­punkt — und das nicht nur bei Initia­tor handball-world.news, son­dern auch bei uns. Anläss­lich des „Tag des Schieds­rich­ters“ rich­tet sich Olym­pia-Schieds­rich­ter Robert Schul­ze an die Hand­ball-Fans in ganz Deutsch­land. Gemein­sam mit Tobi­as Tön­nies bil­det Schul­ze das Top-Gespann des Deut­schen Hand­ball­bun­des. Für ihn ist klar: „Wir kön­nen in Deutsch­land echt stolz auf unse­re Fan­kul­tur sein.“

Lie­be Fans,

wir haben euch ver­misst — es ist schön, dass ihr end­lich wie­der da seid. Auch, wenn ihr uns Schieds­rich­te­rin­nen und Schieds­rich­tern viel­leicht nicht immer wohl­ge­son­nen sein mögt, freu­en wir uns unglaub­lich, dass die Spie­le end­lich wie­der vor euch aus­ge­tra­gen wer­den können. Der Hand­ball lebt von der Stim­mung, den Emo­tio­nen und der Atmo­sphä­re auf den Rän­gen. Das macht eine Men­ge aus — und jedes Spiel besser.

Das Jahr ohne euch in den Hal­len war auch für uns Schieds­rich­te­rin­nen und Schieds­rich­ter unge­wohnt. Denn obwohl wir wäh­rend der 60 Minu­ten voll auf das Spiel kon­zen­triert sind, neh­men wir die Atmo­sphäre natürlich wahr. Wir spü­ren, wenn eine Hal­le auf­steht — egal, ob ein schöner Spiel­zug gefei­ert wird oder in einem span­nen­den Spiel der Aus­gleich gelingt. Die­ses Krib­beln in der Luft und die Wucht, die ihr von den Tri­bü­nen ent­fes­seln könnt, gehören zu einem Hand­ball­fest ein­fach dazu.

Auch bei kri­ti­schen Ent­schei­dun­gen spü­ren wir das Feed­back der Hal­le natür­lich — und sind, unter uns, manch­mal sogar dank­bar für eure Laut­stär­ke, weil sie uns ermöglicht, dass wir nicht jeden Kom­men­tar von Trainer:innen und Spieler:innen hören müssen.

Tobi­as und ich waren in den ver­gan­ge­nen Jah­ren inter­na­tio­nal unter­wegs und haben vie­le ver­schie­de­ne Län­der und Hal­len erlebt. Wir können nur sagen: Wir können in Deutsch­land echt stolz auf unse­re Fan­kul­tur sein. Dass die Ver­ei­ne land­auf, land­ab auf eine Begeis­te­rung wie die eure bau­en können, ist nicht selbstverständlich.

Im Namen der Schieds­rich­te­rin­nen und Schieds­rich­ter des Deut­schen Hand­ball­bun­des kann ich nur sagen: Unter­stützt eure Mann­schaf­ten wei­ter­hin mit die­ser Lei­den­schaft, damit wir gemein­sam schöne Hand­ball­par­tys von Flens­burg bis Kon­stanz fei­ern können.

Unser ein­zi­ger Wunsch: Tragt Sor­ge dafür, dass wir uns neben der gemein­sa­men Begeis­te­rung auch den respekt­vol­len Umgang mit­ein­an­der bewah­ren, der unse­re Sport­art aus­zeich­net. Denkt immer dar­an: Jeder Schieds­rich­ter und jede Schieds­rich­te­rin hat sich für das Pfei­fen ent­schie­den, weil wir ein Teil der schönsten Sport­art der Welt sein wol­len, denn wir sind dem Hand­ball eben­so wie ihr mit Haut und Haar verfallen.

Und, wenn ihr mir einen letz­ten Appell gestat­tet: Traut euch und greift selbst zur Pfei­fe! Ich kann es nur emp­feh­len. Pro­biert es ein­fach aus und wer­det Teil der Schieds­rich­ter-Fami­lie. Das Pfei­fen kann euch tol­le Chan­cen bie­ten. Als Spie­ler hät­ten Tobi­as und ich es bestimmt nie zu den Olym­pi­schen Spie­len geschafft, im Som­mer ging der Traum für uns als Schieds­rich­ter in Erfüllung.

Doch so hoch muss man gar nicht grei­fen: Der Hand­ball­ver­ein um die Ecke freut sich immer über  jede neue Schieds­rich­te­rin­nen und jeden neu­en Schieds­rich­ter. Helft mit, unse­re Sport­art leben­dig zu gestal­ten. Außer­dem bringt euch das Pfei­fen unglaub­lich viel für das gan­ze Leben; es ist eine tol­le Möglich­keit, sich zu ent­wi­ckeln. Ihr lernt Ent­schei­dun­gen zu tref­fen, mit Kri­tik umzu­ge­hen und mit Kon­flik­ten umzu­ge­hen. Und nicht zuletzt: Ihr wer­det unglaub­lich vie­le, tol­le Men­schen ken­nen­ler­nen, die eure  Lei­den­schaft teilen.

Ich kann es euch nur emp­feh­len — und freue mich dar­auf, wenn wir uns das nächs­te Mal in den Hal­len die­ser Welt sehen.

Mit sport­li­chen Grüßen

euer Robert

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