Trauer um Henning Opitz
HVB-Ehrenpräsident ist nach geduldig ertragener Krankheit am vergangenen Mittwochmorgen im Alter von 85 Jahren verstorben.
Mit Henning Opitz verliert der Handball-Verband Berlin einen über Jahrzehnte ehrenamtlich tätigen profunden Kenner der Handballszene, der sich überaus große Verdienste um den Handballsport in seiner Heimatstadt, aber auch weit über die Grenzen Berlins hinaus, erworben hat.
Henning Opitz war seit Juni 1955 Mitglied des SC Charlottenburg, dem er ein Leben lang verbunden blieb und dessen Ehrenmitglied er auch war.
Vom Turnen und der Leichtathletik kam er zum Handballsport. Hier engagierte er sich zunächst als Trainer und Schiedsrichter, später von 1963 bis 1966 auch als Handballabteilungsleiter.
Der HVB-Verbandstag am 24. März 1966 wählte ihn zum Pressewart, der am 5. März 1970 dann zum Spielwart.
Seine berufliche Tätigkeit als Industriekaufmann in unterschiedlichen Unternehmenssparten und Beteiligungen der Siemens (-Nixdorf) AG führte den leitenden Angestellten dann nach Brake in Niedersachsen.
Auch hier übernahm er schnell verantwortliche Funktionen im Verband. So wurde er Vizepräsident des HV Niedersachsen und Präsident des Norddeutschen HV. Von 1982 bis 1986 war er Stellvertretenden Vorsitzender des DHB und dessen Pressesprecher.
Nach seiner Rückkehr nach Berlin wählte ihn der HVB-Verbandstag am 30. April 1994 im Vereinsheim des TSV GutsMuths an der Wullenweberwiese als Nachfolger von Dr. Wolfgang Krüger (SC Charlottenburg) zum vierten Präsidenten (damals noch Vorsitzender) des HVB. Inzwischen im Ruhestand, machte er durch sein großes ehrenamtliches Engagement, sein Pflichtbewusstsein und seinen außergewöhnlich hohen persönlichen Einsatz, teilweise bis an die Belastungsgrenze gehend, den HVB zu einem modernen Dienstleister für die Vereine. Dabei gab er immer wieder Impulse für Projekte, die noch heute Bestand haben. Er wurde als Ideengeber und Macher zu einem geachteten, aber auch streitbaren Gesprächspartner gegenüber dem Senat, dem Landessportbund, dem DHB und den Regional- und Landesverbänden.
„Henning Opitz hat insbesondere im Berliner Handball Spuren hinterlassen, die auch heute noch zu finden sind. Der HVB profitiert immer noch von vielen Förderprogrammen des Landessportbundes Berlin (LSB), die Henning zu seiner Zeit beim LSB akquiriert hat“, sagt Präsident Thomas Ludewig.
„Henning war damals auch einer der ersten, der den HVB als Dienstleister für die Berliner Vereine gesehen hat. Dies wird nun seit vielen Jahren von der HVB-Geschäftsstelle in seinem Sinne gelebt. Wir werden sein Wirken für den Berliner Handball nicht vergessen.“
In den Jahren 1994 und 1997 war Henning Opitz zudem Chef des örtlichen Organisationskomitees für die Europa- bzw. Weltmeisterschaft der Frauen sowie 2007 für die Männer-WM.
Von 1995 bis 2016 leitete er als Vorsitzender die Geschicke des von ihm ins Leben gerufenen Freundeskreises des Deutschen Handballs, dessen Ehrenvorsitzender er nach seinem Ausscheiden wurde.
Bereits im Alter von 16 Jahren machte Henning Opitz seine Schiedsrichterlizenz. 1962 erhielt er seinen ersten DHB-Spielauftrag und leitete vor 6.000 Zuschauern die Vorrundenbegegnung um die Deutschen Feldhandball-Meisterschaft der Männer zwischen dem VfL Wolfsburg und der SG Leutershausen.
Später, da schon zusammen mit seinem Gespannspartner Otto Peitz (VfV Spandau), leitete er u.a. die Endspiele um die Deutsche Meisterschaft der Frauen 1969 und 1973.
Bei den Olympischen Spielen 1972 in München war Henning Opitz als Zeitnehmer und Sekretär im Einsatz, was nach seinen eigenen Angaben zu einem seiner bedeutendsten Erlebnisse zählte.
Eine Vielzahl von Ehrungen war der verdiente Lohn für sein jahrzehntelanges ehrenamtliches Wirken.
Nach seinem Ausscheiden als Präsident beim Verbandstag 2012 wählten ihn die Delegierten unter lang anhaltendem Beifall zum HVB-Ehrenpräsidenten. Nach Verleihung der Ehrennadeln in Silber und Gold 1984 bzw. 1999 wurde Henning Opitz 2013 zum DHB-Ehrenmitglied ernannt. Im gleichen Jahr erhielt er die NOHV-Ehrennadel in Gold.
Der Landessportbund Berlin würdigte seine Tätigkeiten mit der Verleihung der Sportplakette in Silber (2007) und der in Gold (2012). Vom Betriebssportverband Berlin-Brandenburg erhielt er 1999 die Ehrennadel in Gold.
Henning Opitz ist zudem seit 1998 Inhaber der Ehrenplakette des Senats von Berlin und Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande, welches ihm 2004 verliehen worden ist.
Unsere Gedanken sind in diesen schweren Stunden bei seiner Familie, seinen drei erwachsenen Kindern und insbesondere bei seiner Frau Karla.
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